Als Expert*in für die pädagogische Arbeit in Integrationsgruppen stehen Sie vor der Aufgabe, alltagsintegrierte inklusive Bildungsangebote zu gestalten.
Wir bereiten Sie in diesem Kurs handlungsorientiert und praxisnah auf eine solche Tätigkeit vor. Sie können bei uns die folgenden Kompetenzen erwerben:
- Entwicklungsrisiken bei Kindern frühzeitig erkennen, richtig einschätzen, ihnen vorbeugen, sie mindern oder kompensieren
- gemeinsam mit den Eltern den Integrationsstatus für Kinder beantragen
- Förderpläne und Entwicklungsberichte schreiben
- Ressourcen und Kompetenzen betroffener Kinder gezielt nutzen und fördern
- Kindern mit Entwicklungsauffälligkeiten darin unterstützen, ein positives Selbstbild zu entwickeln
- Ausgrenzungs- und Stigmatisierungsprozesse verhindern
- Die Familien beraten und unterstützen
- Im Team und in der Kooperation mit Fachdiensten eine klare und konstruktive Haltung einnehmen
Modul 1: Die Bedeutung und Entwicklung integrativer/inklusiver Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland und im Land Berlin / historische Dimensionen
- Historische Entwicklung des Inklusionsgedankens
- Die Prinzipien der Exklusion, Separation, Integration und Inklusion
- Der integrative Ansatz im „Berliner Modell“
- Gesetzliche Grundlagen
- Verfahren zur Aufnahme und Betreuung von Kindern mit Behinderungen in Berliner Kitas
- Verfahren für den „sonderpädagogischen Förderbedarf“ im Hort
Modul 2: Vertiefungsaspekte der menschlichen Entwicklung bezogen auf Integration / Inklusion
- Menschenbilder, Bild vom Kind in verschiedenen pädagogischen Handlungskonzepten und im Berliner Bildungsprogramm
- Entwicklungsmodelle und entwicklungspsychologische Ansätze
- Entwicklungsstörung, -verzögerung, -auffälligkeit, Behinderung und Krankheit als Ergebnis sozialer Bewertungsprozesse, Ursachen und Wirkungen
- Meilensteine der Entwicklung
- Bindung und Resilienz
Modul 3: Beobachtung und Beobachtungsverfahren
- Grundlagen der menschlichen Wahrnehmungs- und Beobachtungsfähigkeit
- Analyse von Beobachtungssituationen
- Beobachtungsmethoden, standardisierte Beobachtungsverfahren
- Beobachtungskonzepte in integrativ arbeitenden Einrichtungen
- Förderdiagnostik
- Schreiben eines Entwicklungsberichts
- Sprachlerntagebuch als förderdiagnostisches Beobachtungsinstrument
- Berliner Grundlagen des Datenschutzes
Modul 4: Individuelle Verläufe der kindlichen Entwicklung und Förderung
- Ausgewählte, häufig vorkommende Störungsbilder (Ursachen, Symptomatik, Diagnostik, Therapie und Hinweise für die Betreuung in Kindertageseinrichtungen)
- Sinnesbehinderungen
- Sprachentwicklungsstörungen
- Wahrnehmungsstörungen
- Verhaltensauffälligkeiten
- Down-Syndrom
- Autismus, autistische Züge
- Cerebralparesen
- Fallbezogene Kind- Umfeld – Diagnostik und Förderdiagnostik
- Förderplanung
Modul 5: Sozialpädagogische Methoden für die differenzierte Gruppenarbeit
- Besondere Aufgaben und Rolle der Facherzieherin für Integration
- Unterstützung des Integrationsprozesses in der operativen pädagogischen Arbeit
- Gestaltung inklusiver Einzel- und Gruppenangebote
- Nachhaltigkeit in der alltagsintegrierten Förderung
- Überprüfung von Förderzielen
Modul 6: Familienorientierte Arbeit (12 UE)
- Die besondere Situation von Familien (Eltern und Geschwister) mit Kindern, die von einer Entwicklungsstörung betroffen sind
- Beziehungsgestaltung zu betroffenen und beteiligten Familien
- Diverse Familienkulturen, Werte und Traditionen
- Konzepte der Familienberatung und Familienhilfe
- Gestaltung von Gesprächssituationen
- Information, Beratung und Beteiligung von Familien
- Fallbezogene Kind- Umfeld – Diagnostik und Förderdiagnostik
- Förderplanung
Modul 7: Kooperation der Fachkräfte (Pädagogen, Therapeuten, Mediziner) untereinander und mit den verschiedenen Fachdiensten; Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
- Kooperation in der Einrichtung
- Kooperation mit Therapeut*innen und Fachärzten
- Kooperation mit Schulen
- Ausschuss zur Feststellung eines wesentlich erhöhten Bedarfs an sozialpädagogischer Hilfe
- Verfahren zur „Bedarfsfeststellung“ eines erhöhten bzw. wesentlich erhöhten Bedarfs an sozialpädagogischer Hilfe
Modul 8: Die Rolle von Facherzieher*innen als MultiplikatorInnen
- Aufgaben, Rollenverständnis, Methoden und Techniken für die Weitergabe von Fachwissen und Fachkompetenzen
- Organisation und Leitung von Fachgruppen, Fortbildungen und kollegialen Fallberatungen zum Thema Integration/ Inklusion innerhalb der Einrichtung
- Konzeptioneller Beitrag zur Inklusions-/ Integrationsarbeit in der Einrichtung
- Vorbereitung des Kolloquiums zur Abschlussarbeit
Anforderungen für Zertifikat:
- Teilnahme an mind. 80 % der Präsenzzeiten
- Abschlussarbeit
- Erfolgreiche Teilnahme am Kolloquium
- Vorlage der staatlichen Anerkennung als Erzieher*in
Trifft dies nicht zu, wird ein Zertifikat als anerkannte Fachkraft für Integration/ Inklusion erstellt.
Die Teilnehmenden erhalten ein senatsanerkanntes Zertifikat als Facherzieher*in für Integration und Inklusion.
Kursleitung: Susanne Wittenberg-Tschirch, Eventus Akademie
Umfang: 184 h
Termine:
- 12.06. – 14.06.2024 / 9:00 – 16:00 Uhr
- 18.07. – 19.07.2024 / 9:00 – 16:00 Uhr
- 26.08. – 28.08.2024 / 9:00 – 16:00 Uhr
- 30.09. – 02.10.2024 / 9:00 – 16:00 Uhr
- 06.11.2024 / 9:00 – 16:00 Uhr
- 13.11.2024 / 9:00 – 16:00 Uhr
- 20.11.2024 / 9:00 – 16:00 Uhr
- 27.11. – 29.11.2024 / 9:00 – 16:00 Uhr
- 13.12.2024 / 9:00 – 16:00 Uhr
- 16.12.2024 / 9:00 – 13:00 Uhr
- 15.01. – 17.01.2025 / 9:00 – 16:00 Uhr
- 20.02.2025 / 9:00 – 16:00 Uhr
Dozent*in: Dr. Christine Günther, Benni Harris, Marissa Klitzing, Andrea Häfele, Dr. Rüdiger Loeffelmeier, Christine Klarer, Benjamin Harris, Sabine Pallhorn-Karl
Ort: Eventus Akademie, Dianastr. 42/ 43, 13469 Berlin
Kosten: 1050,- € (ab 5 Personen von einem Träger 5 % Ermäßigung inkl. Handouts, Getränke und Snacks)
Veranstaler: Eventus Akademie